ETCS L2

Verifikation der Sicherungsanlagen ETCS L2 gegenüber den politisch-strategischen Vorgaben

Vergrösserte Ansicht: Zugsicherungssystem (CC0 1.0 by Sansculotte via Wikimedia Commons)
Zugsicherungssystem (CC0 1.0 by Sansculotte via Wikimedia Commons)

Projektbeschreibung

Dauer

01.2015-12.2016

Auftraggeber

external page SBB Schweizerische Bundesbahnen

Projektbearbeiter

A. Bomhauer-Beins

Zusammenfassung

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) führen netzweit das europäische Zugsicherungssystem European Train Control System (ETCS) ein, sowohl Level 1 Limited Supervision (L1 LS) als auch Level 2 (L2).

ETCS L1 LS implementiert im Wesentlichen die Strukturen und Funktionen der bisherigen nationalen Sicherungssysteme SIGNUM und ZUB; folglich können die Betriebsverfahren und  -vorschriften beibehalten sowie die Realisierung neuer Anlagen weitestgehend gemäss den bisherigen Prozessen durchgeführt werden. Level 2 hingegen erlaubt Geschwindigkeiten von über 160 km/h, womit auch Veränderungen in den Rahmenbedingungen – z. B. Einführung der Führerstandssignalisierung – und Prozessen verbunden sind.

Die SBB streben eine einheitliche Handhabung der neuen Prozesse an, was sowohl den Betrieb als auch die Umsetzung neuer Anlagen ETCS L2 vereinfacht. Aus diesem Grunde wurde ein Set von Regeln, Prozessen und Anleitungen («generische Anwendung») erarbeitet, welches Planung, Bau, Integration, Betrieb und Instandhaltung solcher Sicherungsanlagen (SA) beschreibt. Für diese generische Anwendung wird eine Typenzulassung angestrebt, welche Plangenehmigungs- und Betriebsbewilligungsverfahren für spezifische Projekte vereinfachen soll; die generische Anwendung bildet dabei die Basis für die Realisierung konkreter Anlagen an einem bestimmtem Ort (spezifische Anwendung).

Zur Erlangung dieser Typenzulassung ist gegenüber den Aufsichtsbehörden (Bundesamt für Verkehr, BAV) darzulegen, dass bzw. ob die Spezifikationen der generischen Anwendung für einen Bahnbetrieb der nächsten 20 bis 30 Jahre geeignet sind, d. h. den politisch-strategischen Anforderungen an ein Bahnsystem in diesem Zeithorizont gerecht werden. Zudem soll eine kritische Betrachtung der Konzepte als Investitionsschutz dienen, da diese, so denn einmal eingeführt, häufig lange Lebensdauern aufweisen und nachträglich nur schwer zu anzupassen sind. Es soll im Rahmen der Verifikation ein Bericht erstellt werden, welcher den zuständigen Behörden (BAV) zwecks Erlangung der Typenzulassung für die generische Anwendung der SA ETCS L2 vorgelegt wird. Dieser Bericht, welcher auf ein bestimmtes Set von Dokumenten bezogen ist, macht dabei Aussagen über den Erfüllungsgrad der in der Vorstudie hergeleiteten Fragen und Anforderungen. Dabei werden – sofern vorhanden – explizit auch Schwächen aufgedeckt, welche einer Anpassung bedürfen.

Publikationen

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